Alpenüberquerung von Salzburg nach Grado: Bericht zu unserer geführten E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria-Radweg

Eine Alpenüberquerung mit dem Rad – viele Radler*innen träumen davon. Bei unserer geführten E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria Radweg wird das möglich, auch für Nicht-Radprofis. Nachdem die Tour im vergangenen Jahr gut angekommen ist, haben wir sie wieder ins Programm genommen. Und haben gleich mal einen kleinen Reisebericht für alle Neugierigen geschrieben.

Unsere E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria Radweg
Unsere E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria Radweg

Der Alpe-Adria Radweg

Der Alpe-Adria Radweg durchquert auf 415 Kilometern die Ostalpen. Das österreichisch-italienische Projekt, das von 2008-2013 mit EU-Geldern realisiert wurde, ist eine vergleichsweise einfache Alpenüberquerung, zumal mit dem E-Bike. Man fährt fast ausschließlich auf asphaltierten Radwegen und ruhigen Nebenstraßen, hohe Berge „bezwingen“ muss man dank der Streckenführung ebenfalls nicht.

Auf dem Alpe-Adria Radweg radelt man durch die drei reizvollen Tourismusregionen Salzburger Land, Kärnten und Friaul-Julisch Venetien. Los geht’s kurz vor der barocken Prachtstadt Salzburg, wo die Räder ausgeladen werden. Vor hier ab folgt die Gruppe der Salzach, die die Radler*innen, von mächtigen Bergen flankiert, bis nach Bischofshofen und St. Johann begleitet. Bei Pass Lueg „quert“ die Gruppe ein erstes Mal die Alpen, und zwar durch eine mächtige Klamm, die Salzachöfen.

Es geht los - kurz vor Salzburg
Es geht los - kurz vor Salzburg

Ab Schwarzach geht es bis auf 1000 m hinauf in den traditionsreichen Kur- und Wintersportort Bad Gastein am Fuße der Hohen Tauern. Ab dem Luftkurort Mallnitz rollen die Radler*innen dann den Berg hinab entlang der Drau bis nach Spittal, und rauschen dabei an mächtigen Burgen wie Groppenstein und Niederfalkenstein vorbei.

Hinter Villach überquert die Gruppe die Grenze nach Italien und begibt sich in die autonome Region Friaul-Julisch Venetien. Man merkt es an der Landschaft (die Alpen weichen allmählich mediterranen Weinbergen), an der Kulinarik (Weinprobe bei Venzone, hmm!), und an der Architektur (auf der Piazza della Libertà in Udine wird man unweigerlich an die Grandezza Venedigs erinnert).

Kurze Verhaltensanweisungen durch die Radguides
Kurze Verhaltensanweisungen durch die Radguides

Zum Abschluss erreichen die Radler*innen schließlich den Badeort Grado an der italienischen Adria, dessen historischer Altort mit ganz viel Flair lockt. Bei so einer wunderbaren Tour ist es kein Wunder, dass der Alpe-Adria Radweg schon mehrfach internationale Preise abgeräumt hat und in den Niederlanden 2015 zur „Radroute des Jahres“ gekürt wurde.

Highlights der Strecke

Die reizvolle Strecke des Alpe-Adria Radwegs kann mit einigen Highlights für Radler*innen aufwarten.

So ist zum Beispiel kurz hinter Bad Gastein eine kurze Zugfahrt, von Böckstein nach Mallnitz, inbegriffen. Durch die knapp 8 Kilometer lange Tauernschleuse fährt die Gruppe so unter hohen Alpenpässen hindurch. Ab Mallnitz erwartet die Radfahrer*innen schließlich eine herrliche Abfahrt. Ohne groß in die Pedale treten zu müssen, kann man genüsslich die Alpen an sich vorbeisauen lassen. „Das tut einfach gut,“ beschreibt es eine Radlerin der letztjährigen E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria Radweg.

Warten auf den Zug in Böckstein
Warten auf den Zug in Böckstein

Nach Villach geht es dann weiter auf einer ehemaligen Bahnlinie. Die Bahnstrecke Pontebbana hat seit 2000 eine neue Trasse; die alte Strecke, gebaut Ende des 19. Jahrhunderts, wurde durch Entfernung der Gleise und Asphaltierung zum Radweg umfunktioniert. Heute fährt man dort vorbei an verlassenen Bahnhöfen, über Stahlbrücken und Backstein-Viadukte und durch beleuchtete Tunnel auf einem der schönsten Bahntrassenradwege Europas.

Auf dem Bahntrassenradweg
Auf dem Bahntrassenradweg

Ein letztes streckentechnisches Highlight erwartet die Radler*innen dann kurz vor dem Ziel: nach Grado gelangt man auf einem langen Damm. Eine Teilnehmerin von letztem Jahr beschreibt es so: „Ein seltsames und unwirkliches Gefühl, wenn man auf einem schmalen Weg fährt und rechts und links von Wasser umgeben ist!“

Zeit für Kultur

Bei all der kulturellen Schönheit, die sich rechts und links der Strecke befinden, wäre es natürlich schade, wenn nicht auch ein wenig Zeit für Sightseeing bestünde. Doch zum Glück ist das fest eingeplant!

Blick auf Salzburg
Blick auf Salzburg

In Salzburg erkunden die Tour-Teilnehmer*innen bei einer Stadtführung das historische Stadtzentrum mit seinen barocken Prachtbauten und dem mittelalterlichen Dom, die alle Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind.

Ein Genuss ist auch das Radeln durch das Gasteiner Teil, mit den bekannten Touristenorten Dorf Gastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein. Letzteres erreicht die Gruppe nach einer steilen (aber mit dem E-Bike gut machbaren!) Anfahrt und wird dafür mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Der Blick fällt unweigerlich auf den mächtigen Wasserfall und die imposanten Belle Époque Villen und Luxushotels von Bad Gastein.

Blick auf Bad Gastein
Blick auf Bad Gastein

In Italien bleibt die Römerstadt Aquileia im Gedächtnis, in der die Gruppe antike Ausgrabungen und frühchristliche Mosaike in der UNESCO-Weltkulturerbe Basilika Santa Maria Assunta bewundern kann.

Bei einer Stadtführung in Udine schlendern die Radler*innen dann bei einer Stadtführung zwischen eleganten Arkaden, vorbei an Monumentalstatuen, Mamorprachtbauten, Brunnen und Uhrturm auf der Pizza della Libertà. Auf einer Säule thront der Markus-Löwe und macht klar, dass die Stadt einst Untertanin der Republik Venedig war.

Venetisches Flair in Udine
Venetisches Flair in Udine

Eine „militärische Planstadt“ der Renaissance durchradelt die Gruppe in Palmanova. Die Stadt wurde von der Republik Venedig als neunzackiger Stern angelegt, mit Wassergraben und dicken Stadtmauern versehen, und diente dem Schutz gegen die Osmanen. Der mit einer Größe von zwei Fußballfeldern bei 5300 Einwohnern völlig überdimensionierte Marktplatz im Zentrum der Stadt zeugt ebenfalls noch heute vom Ursprung von Palmanova.

Räder und Tourguides sicher verladen ;)
Räder und Tourguides sicher verladen 😉

Immer etwas Unerwartetes… und Geheimtipps

Auch wenn die Streckenführung unserer diesjährigen E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria Radweg dieselbe wie im letzten Jahr ist, so steht doch fest, dass die Teilnehmer*innen immer etwas Neues und Unerwartetes entdecken werden.

2024 wurde etwa in der Kollegienkirche in Salzburg die riesige, schwebende Erdkugel „GAIA“ ausgestellt. In Villach wurde eine gigantische Wasser-Licht-Show mit bekannten Musicalmelodien aufgeführt, die die Tourteilnehmer*innen bei einem guten Glas Wein von der Hotelterrasse aus anschauen konnten, und in Aquileia fand das alljährliche Römerlager statt, so dass überall edle Römerinnen und Römer in Tunika und Toga wandelten.

Erdkugel GAIA in der Kollegienkirche in Salzburg
Erdkugel GAIA in der Kollegienkirche in Salzburg

Was erwartet die Radtruppe wohl 2025?

Wir können keine Lasershows und Römerlager versprechen, was wir aber versprechen können, ist die Ortskenntnis unserer unschlagbaren Radguides. In Grado etwa versüßte das Eis einer kleinen Eisdiele, ein Geheimtipp der Guides Mauro und Leone, die Ankunft bei der letzten Station der Radtour.

Am Ziel - Ankunft in Grado
Am Ziel - Ankunft in Grado

Wenn es Sie bei all den Schilderungen in den Füßen kribbelt, und Sie sich am liebsten sofort in den Radsattel schwingen möchten, dann ist unsere geführte E-Bike Tour auf dem Alpe-Adria Radweg ganz sicher etwas für Sie. Vergessen Sie bloß nichts, und packen Sie auch ein Buch für einen ruhigen Moment ein! Wir sehen Sie beim Verladen der Räder in unseren Radanhänger. 😉