Im Urlaub gibt’s viel zu erleben: idyllische Landschaften, beindruckende Monumente, leckeres Essen. Natürlich wollen Sie diese Erinnerungen auch festhalten, um sie mit Verwandten und Freunden zu teilen und sich später daran zu erinnern. Hat man vor einigen Jahren noch eine Digitalkamera für diesen Zweck mitgenommen, kommt heute meist die Handykamera zum Einsatz, schließlich hat man das Handy immer dabei. Die Qualität der Bilder muss dabei nicht leiden, werden Handykameras doch immer besser. Doch wie holen Sie das Beste aus Ihrer Handykamera heraus? Wir verraten Ihnen in 11 Tipps, wie Sie bessere Urlaubsfotos mit dem Handy machen und Ihre Urlaubsmotive perfekt in Szene setzen.
Anfänger-Tipps für bessere Urlaubsfotos mit dem Handy
1. Kameralinse sauber halten
Wie oft haben wir unser Handy täglich in der Hand, um Nachrichten zu schreiben oder etwas im Internet nachzusehen? Halten es an unser Ohr um zu telefonieren? Legen es schnell mal ab? Im Gegensatz zur Linse einer normalen Kamera sind Rück- und Frontlinsen unseres Handys dabei in der Regel nicht geschützt. Die Linsen verschmutzten. Deswegen: Säubern Sie die Kameralinsen regelmäßig, bevor Sie Bilder machen. Ein Mikrofaser-Tuch, wie etwa ein Brillentuch, eignet sich dafür bestens.
2. Originalgröße verwenden
Der Handyspeicher ist schnell voll, weil etwa WhatsApp und Co. weitergeleitete Bilder und Videos abspeichern. Da ist die Versuchung groß, Speicherplatz zu sparen, indem man die Bildgröße der Kamera herunterregelt. Wenn Sie Ihre Fotos nur brauchen, um sie über einen Messenger-Dienst mit Freunden zu teilen oder auf Facebook hochzuladen, dann reichen kleinere Bilder. Aber wenn Sie die Bilder zum Beispiel in Form eines Posters oder für ein Fotoalbum ausdrucken wollen, nutzen Sie lieber die bestmögliche Größe. Sorgen Sie gegebenenfalls für mehr Speicherplatz, indem Sie den Speicherkarten-Slot des Handys für eine externe Speicherkarte nutzen.
3. Handy mit beiden Händen halten und Seitenknöpfe als Auslöser nutzen
Oft knipsen wir Handybilder unbedacht, eher so nebenher und mit einer Hand. Die Gefahr, dass das Bild dabei verwackelt ist groß, zumal die meisten von uns die Handykamera durch Druck aufs Display auslösen. Wenn Ihnen etwas and der Qualität Ihrer Urlaubsbilder gelegen ist, halten Sie das Handy lieber bewusst mit zwei Händen. Nutzen Sie idealerweise auch die Tasten für die Lautstärke-Reglung an der Seite des Handys, um die Kamera auszulösen.
4. Keinen Zoom verwenden
Es ist schon verlockend: schnell mit der „Fingerzange“ das Bildmotiv durch Zoomen heranholen. Lieber nicht! Handykameras haben in der Regel nur einen digitalen Zoom, keinen optischen. Will heißen: das Motiv wird ausschließlich dadurch vergrößert, dass ein kleinerer Bildausschnitt gewählt wird. Die Bildqualität leidet darunter sehr. Das Ergebnis sind extrem verpixelte Bilder. Benutzen Sie lieber Ihre Beine als „Zoom“ und treten Sie näher ans Motiv heran.
5. Keinen Blitz verwenden
So praktisch sie sind, Handykameras haben auch ihre Schwächen. Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen zu machen, gehört definitiv dazu. Die eingebaute Blitzfunktion hilft dabei nicht. Im Gegenteil „verschlimmbessert“ sie Bilder nur. Der Blitz reicht nur wenige Meter weit, und führt zur starken Überbeleuchtung des Vordergrunds, während der Hintergrund im Dunkeln bleibt. Zu allem Übel werden auch noch Staubpartikel in der Luft erleuchtet, das Bild „vergrießelt“.
6. Horizont gerade ausrichten
Achten Sie darauf, dass der Horizont immer gerade ausgerichtet ist und halten Sie die Kamera lieber nicht schräg. Ansonsten ist das Resultat ein Bild, dass unruhig und irgendwie „falsch“ wirkt.
7. Querformat statt Hochformat nutzen
Natürlich ist es abhängig vom konkreten Verwendungszweck, ob Sie lieber Querformat oder Hochformat wählen. Aber meist eignet sich das Querformat besser, zum Beispiel wenn Sie die Bilder hinterher auf dem Computer- oder Fernsehbildschirm in aller Ruhe betrachten wollen.
Fortgeschrittenen-Tipps für bessere Urlaubsfotos mit dem Handy
8. Das Bild ästhetisch komponieren
Wenn Sie sich vor dem Fotografieren ein paar Gedanken machen, können Sie Ihr Bild um einiges ansprechender gestalten. Überlegen Sie sich, was ihr Hauptmotiv sein soll und setzen Sie es entsprechend in Szene. Von welcher Position aus lässt es sich am besten einfangen? Sollten Sie lieber ein paar Schritte gehen, damit nicht ein Papierkorb störend ins Bild ragt? Beachten Sie die „Drittel-Regel“: Laut dieser Regel wirkt ein Bild langweilig, wenn das Hauptmotiv direkt im Zentrum des Bildes liegt. Interessanter wird es, wenn Sie das Bild gedanklich horizontal und vertikal dritteln, also jeweils zwei Linien darüberlegen, die das Bild in neun Teile schneiden. Das Hauptmotiv und auch der Horizont sollten dann auf einer der Linien bzw. deren Schnittpunkten liegen. Dadurch wirkt das Bild interessanter. Auf einigen Handys lässt sich dieses Raster ganz praktisch einblenden, und hilft Ihnen dabei, das Bild ästhetisch zu komponieren.
9. Panorama-Funktion ausprobieren
Das in Handykameras verbaute Objektiv ist ein Weitwinkel-Objektiv. Handykameras sind deswegen prädestiniert für beeindruckende Panoramaaufnahmen. Dem können Sie noch eins obendrauf setzen, indem Sie die Panorama-Funktion benutzen, die praktisch alle Handys besitzen. Im Urlaub ist das unheimlich nützlich, schließlich kommt man regelmäßig zu tollen Aussichtspunkten, von wo aus man wunderschöne Landschafts- und Stadtaufnahmen machen kann. Die Verwendung der Panorama-Funktion ist denkbar einfach. Auswählen, Aufnahme starten und dann mit ruhiger Hand das Handy langsam den Horizont entlang schwenken. Wenn Sie den Endpunkt des Panoramas erreicht haben, beenden Sie die Aufnahme. Die Ergebnisse sind mitunter atemberaubend.
10. Portrait-Funktion ausprobieren
Lange war er professionellen Fotografen vorbehalten, die sich mit Objektiven und Blendöffnung auskennen: der Bokeh-Effekt. Bei diesem hübschen Stilmittel wird ein Bildmotiv im Vordergrund stechend scharf aufgenommen, während der Hintergrund weich verschwimmt. Inzwischen können viele Handys diesen Effekt automatisch ins Bild zaubern. Entsprechende Funktionen heißen etwa „Portrait“ oder „Nahaufnahme.“ Manche Handys haben im Portrait-Modus sogar einen Regler, der Sie den Grad der Unschärfe einstellen lässt. Mit dem Finger wählen Sie aus, welcher Bildteil im Vordergrund scharf gestellt werden soll. Der Bokeh-Effekt eignet sich, wenn Sie etwas so richtig in Szene setzen wollen: eine hübsche Blume, eine Person, oder auch ein meisterhaft auf dem Teller dekoriertes Essen. Aber Achtung: nicht immer kann das Handy perfekt zwischen Motiv und Hintergrund unterscheiden. Dann wird unter Umständen das Hauptmotiv in Teilen weichgezeichnet oder Teile des Hintergrunds sind scharf gestellt…
11. Den Pro-Modus benutzen
Die Automatik von Handykameras wird immer besser. Wenn Sie die Tipps oben befolgen, können Sie auch im Automatik-Modus des Handys tolle Bilder schießen. Nichtsdestotrotz: manchmal möchten Sie vielleicht gerne andere Einstellungen wählen, als es die Automatik tut. Zum Glück besitzen viele Handys einen sogenannten Pro-Modus, in dem Sie Verschlusszeiten, ISO-Werte etc. selbst einstellen können. Lernen Sie Ihre Handykamera also kennen und probieren Sie die verschiedenen Funktionen aus. Im Pro-Modus lassen sich Bilder zudem als RAW-Dateien abspeichern, das heißt im Rohdatenformat des Handys. Das ist praktisch, wenn Sie die Bilder hinterher bearbeiten wollen, weil in diesem Format Bildinformationen gespeichert werden, die sich während der Bearbeitung zurückholen lassen, beispielsweise Bilddetails in scheinbar dunklen Bildbereichen.
Mit unseren 11 Tipps kann eigentlich nicht viel schief gehen, um bessere Urlaubsfotos mit dem Handy zu machen. Probieren Sie’s am besten gleich bei einer unsere nächsten Reisen aus!